Wir gestalten Jugendhilfe

Interne Wohngruppe 3

 

Die Gruppe 3 ist eine Wohngruppe für 8 Jungen und Mädchen ab dem Grundschulalter, bei denen Konsens bzgl. eines generellen vollstationären Hilfebedarfs nach § 34 und § 35 SGB VIII besteht, jedoch bezüglich Art, Umfang und Inhalt der Hilfe weitgehend Unklarheit herrscht.
Häufig gehen Aufnahmen in die Interne WG 3 mit einem langfristigen schulischen Absentismus oder einer Ausschulung auf dem Hintergrund des § 53 bzw. § 54 Schulgesetz NRW einher.
In der Wohngruppe leben Kinder und Jugendliche auf Zeit, die besonderen Entwicklungsbedarf im Bereich der Emotionen und des Sozialverhaltens haben. Wir richten uns an Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer Biografie eine dichte Form erzieherischer Hilfe benötigen. Charakteristische Merkmale sind häufig Erziehungsschwierigkeiten im familiären Alltag, Schulschwierigkeiten, Probleme im sozialen Miteinander.
Grundlage differenzierter Hilfegestaltung ist sozialpädagogisches Fallverstehen. Die Wohngruppe verbindet in der Arbeit Diagnostik, Alltagsleben, Entwicklungsförderung und Perspektiventwicklung zu einem integrierenden Prozess.
In der vollstationären Hilfe machen wir Aussagen über Stärken und Ressourcen, Belastungen und Risikofaktoren, Kompetenzen und Begrenzungen und über Zukunftsperspektiven, bezogen auf die Familie/ das System, bezogen auf das Kind/ den Jugendlichen.
In Kooperation mit niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiatern lassen sich weitreichende und ergänzende diagnostische Fragestellungen beantworten.
Ausgehend von der Hilfeplanung erarbeiten wir mit allen an der Hilfe Beteiligten individuelle Perspektiven und Zielsetzungen, abhängig von der jeweiligen Ausgangsfrage und dem Anlass der Unterbringung.
Mit der Aufnahme der Kinder und Jugendlichen in die Interne WG 3 übernehmen wir im Wesentlichen die versorgenden und sozial-emotionalen Zuständigkeiten.
Dadurch wird die Herkunftsfamilie entlastet und dem Kind/ Jugendlichen wird ein neues Lebensfeld angeboten.
Wir unterstützen bestehende Beziehungen zur Herkunftsfamilie und zum sozialen Umfeld. Die Eltern und das engere soziale Netz werden von Beginn der Maßnahme aktiv eingebunden: in der Anamnese, im Erstellen einer Entwicklungsleiste, der Genogrammarbeit, beim Umsetzen von Besuchskontakten.
Wir integrieren in unserem Angebot individual- und sozialpädagogisches Verstehen, traumapädagogische Ansätze, verhaltensmodifizierende Elemente, systemische Grundlagen und erlebnispädagogische Handlungsansätze zu einem haltgebenden und lösungsausgerichteten Beziehungsrahmen.
Der Alltag findet in der Wohngruppe statt, die sich auf dem weitläufigen Stammgelände der Einrichtung befindet.
Erlebnispädagogische Angebote und Maßnahmen werden sowohl im täglichen Leben der Wohngruppe als auch im Rahmen von gezielt Individual-, Klein- und/oder Gesamtgruppe oder als gruppenübergreifende Maßnahmen installiert.
Die erlebnispädagogischen Elemente umfassen Angebote wie Klettern, Kanufahren, Wanderungen, Orientierungsläufe, Feuerabende, Fahrradtouren, Draußen-Projekte etc. sowie wöchentlich wiederkehrende Angebote, wie Schwimmen, Hallensport, kooperative Spiele und Stadtgänge. 3x im Jahr stehen mehrtägige Gruppenfreizeiten mit einem erlebnispädagogischen Schwerpunkt an.
Die erlebnispädagogischen Elemente verstehen wir als gezielte Schaffung von Lernsituationen, die sowohl individuelle als auch gruppendynamische Prozesse anstoßen und zur Bearbeitung unter veränderten Bedingungen anregen.
Der Alltag der Kinder/Jugendlichen ist durch einen gleichmäßigen Tagesablauf geregelt. Drei gemeinsame Mahlzeiten plus einen kleinen Imbiss am Nachmittag rhythmisieren das Tagesgeschehen. Vormittags besuchen alle Kinder und Jugendlichen die öffentlichen Schulen. Schüler, die ausgeschult oder vom Unterricht länger befreit sind, besuchen zwischen 8.00 und 12.00 Uhr den „Verlässlichen Vormittag“, ein gruppenübergreifendes Betreuungssystem, von wo aus Kinder an Schule herangeführt und reintegriert werden können. Im Tag verankert sind die Hausaufgabenzeit und eine täglich vor dem Abendbrot stattfindende Reflexionsrunde im Gruppensetting.
Die Gestaltung der inhaltlichen und formellen Zusammenarbeit mit dem Herkunftssystem ist Bestandteil der fortlaufenden Hilfeplanung und wird im Zusammenwirken aller Beteiligter vereinbart. Eltern- oder Angehörigenarbeit ist ein basaler Baustein des Wohngruppenkonzeptes.
Die Jungen und Mädchen werden von einem Fachteam betreut.

Der Personalschlüssel liegt mit 5,5 Stellen und 8 Plätzen bei 1:1,45.

 


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Ansprechpartner*in

Bernd Herick-Vestring
Diplom-Sozialarbeiter

02594 9448-14
 info@kiwo-jugendhilfe.de



 
 
 
 
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